Das W26 in Altona-Nord im Auftrag der Freien und Hansestadt Hamburg geht in die Realisierung: Am Diebsteich, auf dem ehemaligen ThyssenKrupp-Schulte-Areal, entsteht ein vielfältiges Quartier. Was das im Detail bedeutet, zeigen wir am Ende dieses Artikels.
Damit aus dem Konzept ein belastbarer Prozess wird, erfolgt die Umsetzung im Kooperationsmodell (KoMo) W26 – ein eigens für dieses Projekt entwickelter Rahmen, der Elemente der Integrierten Projektabwicklung (IPA) mit Bausteinen des Öffentlich-Privaten-Partnerschaftsmodells (ÖPP) verbindet und Planung, Bau sowie Betrieb in einem Prozess organisiert. Das Modell sichert Tempo, Qualität und Transparenz.
„Mit dem Kooperationsmodell W26 beschreiten wir neue Wege in der Hamburger Stadtentwicklung. Dieses Pilotprojekt soll zeigen, dass wir große und komplexe Bauvorhaben schneller, transparenter und qualitativ hochwertig mit neuen Ansätzen realisieren können – im Schulterschluss zwischen öffentlicher Hand, Architektur und Bauwirtschaft. Das Areal an der Waidmannstraße wird damit zu einem Leuchtturmprojekt!“, so Dr. Andreas Dressel, Finanzsenator der Freien und Hansestadt Hamburg, zum Projekt.
Vergabe neu gedacht: Qualität der Zusammenarbeit im Mittelpunkt
Die qualitative Eignung war unserer Auftraggeberin für die Auswahl der dritten Kooperationspartei in der Rolle einer Totalunternehmung besonders wichtig. Daher wurde im Vergabeverfahren nicht nur das Konzept und das Honorar bewertet, sondern insbesondere auch echtes Teamwork. Neben dem Projektkonzept mit 20 %, dem Personalkonzept mit 20 %, dem Preis mit 30 % wurde eine Teambewertung im Assessment-Center mit 30 % bewertet. Hier ging es um Aufgaben zur Konflikt- und Problemlösung, zur Teamführung und Kommunikation sowie zu persönlichen Kompetenzen der einzelnen Teammitglieder. So entstand eine Auswahl, die Kooperationsfähigkeit messbar machte und die spätere Zusammenarbeit absichert.
Bemerkenswert ist auch der zeitliche Rahmen für die Auswahlverfahren: In nur sieben Monaten konnten die gebündelten Fachplanungs-, Bauausführungs- und Betriebsleistungen mit einer Laufzeit von 25 Jahren vergeben werden.
Arbeiten im Takt: Lean, BIM und unser Team über drei Standorte
Von Beginn an haben wir uns stark hinsichtlich eines digitalen Monitorings und der Arbeit mit BIM eingesetzt. Nun folgt das W26 operativ einem klaren Takt: Lean-Routinen strukturieren Meetings und Entscheidungen, digitale Boards machen Aufgaben, Risiken und Abhängigkeiten transparent, BIM liefert das gemeinsame Datenbild: Modellstände, Kennzahlen und Simulationen werden laufend als Entscheidungsgrundlage genutzt, nicht nur zur Visualisierung. Wo Kennzahlen kippen, greifen definierte Eskalationswege. Konflikte werden früh sichtbar und gelöst, bevor sie Prozesse bremsen.
Unser Steuerungsteam arbeitet in diesem Projekt – wie auch in vielen anderen – standortübergreifend: Kolleginnen und Kollegen aus Bonn, Wuppertal und Hamburg agieren als eingespieltes Team mit klaren Rollen, kurzen Wegen und gemeinsamen Maßstäben. Diese Form der internen Organisation ermöglicht es uns, Ressourcen flexibel zu bündeln, spezifische Expertise punktgenau einzusetzen und gleichzeitig kontinuierlich an Entscheidungen und Ergebnissen zu arbeiten. So entsteht eine stabile Projektführung, die auch bei vielen Beteiligten den Überblick behält und die Ziele konsequent verfolgt.
Digitalisierung als Wegbereiter für nachhaltige Entwicklung
Nachhaltigkeit beginnt in der Planung: die modellbasierte Arbeitsweise schafft Transparenz und ermöglicht die Umsetzung anspruchsvoller Nachhaltigkeitsziele. Verbindliche Zielgrößen dafür sind DGNB-Gold, eine Biodiversitätsstrategie sowie eine klimafreundliche Energieversorgung. Prägende Bestandsbauten werden sinnvoll integriert und tragen zur Nutzung der bereits investierten grauen Energie bei.
Technische Beratung: Unsere Leistungs-Schwerpunkte im Projekt
Um ein Projekt dieser Größenordnung erfolgreich zu realisieren, setzen wir auf umfassende technische Beratung: von der Planung und Vergabe bis zur Realisierung und nachhaltigen Entwicklung.
- Begleitung des hochbaulichen Realisierungswettbewerbs mit Assessment-Center
- Vorbereitung und Durchführung des integrativen Vergabeverfahrens an eine Totalunternehmung
- anschließendes Baucontrolling
- Begleitung der Baufeldfreimachung und Machbarkeitsstudien (z. B. für ein Dritt-Liga-Stadion)
- Aufnahme und Vervollständigung der Nutzungsbedarfe
- Förderung digitaler Prozesse
Ausblick: Ein starkes Signal für Hamburg
Das Projekt an der Waidmannstraße steht als Leuchtturmprojekt für einen neuen, zukunftsweisenden Ansatz in der Stadtentwicklung: Hier entstehen Räume für Kultur, Sport, Arbeit und Begegnung – von der Musikhalle über das Regionalliga-Stadion bis zu Büro- und Gewerbeflächen, Gastronomie sowie attraktiven öffentlichen Aufenthalts- und Freiräumen. Mit unserer technischen Beratung und der Förderung digitaler Prozesse leisten wir einen wichtigen Beitrag zur erfolgreichen Realisierung des Quartiers. Das Projekt zeigt, wie innovative Zusammenarbeit, nachhaltige Lösungen und digitale Methoden die Stadtentwicklung in Hamburg voranbringen und neue Maßstäbe für komplexe Bauvorhaben setzen können.
Sie planen ein komplexes Vorhaben und möchten mehr über Kooperationsmodelle, Lean und BIM in der Praxis erfahren? Lassen Sie uns gemeinsam neue Wege gehen. Kontaktieren Sie uns – wir beraten Sie gern!




