Wirtschaftlich & Verantwortungsvoll
Die Nuklearbereiche des Forschungszentrums Jülich und die ebenfalls in Jülich ansässige Arbeitsgemeinschaft Versuchsreaktor (AVR) wurden 2015 in der Jülicher Entsorgungsgesellschaft für Nuklearanlagen mbH (JEN) zusammengeführt. Die JEN vereint die gesamte nukleare Stilllegungs-, Rückbau- und Entsorgungskompetenz, welche über fünf Jahrzehnte am Standort Jülich entwickelt wurde.
Die JEN hat als institutioneller Zuwendungsempfänger des Bundes und des Landes NRW den gesellschaftlichen Auftrag, die nuklearen Altlasten in Jülich verantwortungsvoll zu beseitigen. Im Zuge der Zusammenlegung musste insbesondere die Verwaltung des neuen Unternehmens angepasst werden, um die Verdopplung des Personalbestandes und die Vervierfachung des jährlichen Budgets bewältigen zu können. Vor diesem Hintergrund werden kurzfristig Büro- und Nutzflächen für ein neues JEN-Hauptgebäude für rund 135 Mitarbeiter benötigt.
Diederichs wurde 2018 mit einer vollumfänglichen Wirtschaftlichkeits- und Variantenuntersuchung auf Grundlage des „Leitfadens WU-Hochbau“ beauftragt. Ziel der Untersuchung war es, unter Berücksichtigung monetärer und qualitativer Aspekte, die vorteilhafteste Variante zur Bedarfsdeckung zu identifizieren. Dabei standen neben den Miet-, Mietkauf-, Leasing- und ÖPP-Modellen, insbesondere die Varianten Neubau und Ankauf mit anschließender Sanierung im Vordergrund. Der Untersuchungsprozess gliederte sich in einen Eignungstest, eine monetäre Lebenszyklusbetrachtung und eine Nutzwertanalyse auf.
Diederichs entwickelte das Tabellenwerk, prüfte bzw. plausibilisierte die vorhandenen Daten und ermittelte die fehlenden Eingangsdaten (z.B. Herstellungs-, Nutzungskosten und Verwertungserlöse). Darüber hinaus führte Diederichs einen Nutzwertanalyse-Workshop mit einem interdisziplinär besetzten Bewertungsgremium der JEN durch, um die qualitativen Bewertungskriterien zu definieren, zu gewichten und zu bewerten. Das Untersuchungsergebnis diente der JEN-Geschäftsführung einerseits als maßgebliche Entscheidungsgrundlage zur Bedarfsdeckung und andererseits als Ausgangsbasis sowie als Bestandteil des Zuwendungsantrages für die Finanzierung des Projekts.